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Mahnwache der Frauen in Schwarz (Wien)
28. Dezember 2024 @ 14:30 – 16:00
Graben Ecke Kohlmarkt
Aufruf und Spendenaufruf für ECCP (siehe unten)
WIR GEDENKEN DER OPFER DER ERBARMUNGSLOSEN ÜBER 14 MONATIGEN ANGRIFFE
AUF GAZA; UND DER OPFER DER WACHSENDEN REPRESSIONEN GEGEN DIE
PALÄSTINENSER*INNEN IN DER WESTBANK*
Unter dem Schweigen der Internationalen Gemeinschaft begeht Israel seit bald 15 Monaten einen Völkermord an den Palästinenser*innen in Gaza, beschleunigt die ethnische Säuberung, den illegalen Siedlungsbau und Landraub in der Westbank und Ostjerusalem, und übt auch dort
beispiellose Repression aus.
Während die Menschen in Gaza langsam zugrunde gehen, jegliche Hoffnung und Lebenskraft verlieren, zerstört das israelische Militär weiter Spitäler, Häuser, in denen Familien zu überleben trachten, Schulen, in denen Vertriebene Zuflucht suchen – und erhält weiterhin Waffen und Unterstützung aus USA, Deutschland und anderen Ländern.
“Der jüngste Bericht von Amnesty International (veröffentlicht am 4.12.2024) zeigt, dass Israel Handlungen begangen hat, die nach der Völkermordkonvention verboten sind, mit der spezifischen Absicht, die Palästinenser *innen in Gaza zu vernichten…. Zu diesen Taten gehören Tötungen, schwere körperliche oder seelische Verletzungen und die vorsätzliche Auferlegung von Lebensbedingungen, die darauf ausgelegt sind, physische Zerstörung herbeizuführen. Monat für Monat hat Israel die Palästinenser in Gaza als eine Gruppe von Untermenschen behandelt, für die Menschenrechte nicht gelten, und seine Absicht demonstriert, sie physisch zu vernichten.” (Agnés Callamard, Generalsekretärin von Amnesty International)
Riyad Mansour, ständiger Beobachter des Staates Palästina bei den Vereinten Nationen sagte vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen, am 3. Dezember 2024: „Über 2 Millionen Palästinenser*innen in Gaza werden bombardiert, belagert, vertrieben und ausgehungert. Immer und immer wieder. Seit über einem Jahr ist jeder einzelne Tag eine Odyssee des Kampfes ums Überleben, voller Schmerzen und Qualen, Verlust und Tod. Israel hat keine Mittel ausgelassen, um das palästinensische Volk zu vernichten. Ein Genozid, der von Tag zu Tag unbestreitbarer wird, und jeden Tag wird es schwieriger zu erklären, worauf die Welt wartet, um ihm ein Ende zu setzen. Es ist längst an der Zeit, dem Massenmord an den Palästinenser*innen, ihrer Masseninhaftierung, ihrer Massenvertreibung, der Massenvernichtung und dem organisierten Massenhunger ein Ende zu setzen“.
Seit 7. Okt. 2023 wurden über 45.000 Menschen in Gaza getötet, über 105.000 verletzt (ca. 70% davon Kinder, Frauen und alte Menschen). Es wird angenommen, dass die Zahl der Getöteten viel höher ist. Nicht nur in Berichten von NGOs oder UNO- Organisationen, auch in Untersuchungen von israelischen Historikern wird die beispiellose, oft sadistische Brutalität des israelischen Militärs erwähnt.
Das Ausmaß der Zerstörung von Wohnraum und Infrastruktur auf allen Ebenen des wirtschaftlichen Lebens in Gaza ist höher als in jedem anderen Konflikt der letzten Jahrzehnte weltweit.
Seit 5. Oktober 2024 bombardiert Israel den Norden von Gaza, der durch den Netzarim Korridor vom Rest des Gazastreifens abgeschnitten wurde. Die noch im Norden lebenden Menschen wurden aufgefordert zu fliehen, wurden vertrieben, doch viele wollen oder können nicht fliehen. Seither werden keine Hilfsgüter, Lebensmittel, keine Ambulanzen zu den noch ca. 70.000 Verbliebenen nach Nordgaza durchgelassen. Der mittlerweile durch einen der Angriffe verletzte Direktor des Kamal Adwan Krankenhauses Hussam Abu Safyia schickte etliche verzweifelte Video-Aufrufe über soziale Medien an die Internationale Gemeinschaft. Die Welt ist informiert – doch sie schweigt.
*Westbank und Ostjerusalem
In der Westbank und Ostjerusalem wurden seit 7.Oktober 2023 bei militärischen Überfällen, Razzien, sowie durch Siedlerattacken mehr als 811 Palästinenser getötet, davon 146 Kinder (12.12.2024). Die Gewalt der israelischen Siedler im besetzten Westjordanland hat seit Beginn des Krieges in Gaza zugenommen, mit mehr als 1.400 registrierten Zwischenfällen, mehr als 1.200 Palästinensern, die aus ihren Häusern vertrieben wurden. Der Ausbau von neuen illegalen Siedlungen, Außenposten und Straßen nimmt ständig zu. Zwischen 7.10.2023 und 30.9.2024 wurden in der Westbank 1.768 Gebäude abgerissen, zerstört, beschlagnahmt oder die Bewohner zum Abriss gezwungen. Dadurch wurden mehr als 4.555 Palästinenser*innen obdachlos und vertrieben, darunter 1.910 Kinder.
Die israelischen Besatzungstruppen unterstützen die gewalttätigen Angriffe von Siedlern; oft werden die palästinensischen Bewohner beschuldigt und verhaftet. Die Siedler sind bewaffnet, stehlen Tiere, reife Oliven, zerstören Bäume, Gebäude, verletzen Menschen, verbreiten Angst und Schrecken.
Viele der Beduinen und Hirtengemeinschaften leben in der Wüste Negev (Naqab), sie sind israelische Staatsbürger, werden ständig samt ihren Herden bedroht und vertrieben. Nur ein Beispiel: Im August zerstörte Israel das Beduinendorf Al Araqeeb zum 229.Mal. Die tägliche Gewalt, der Verlust jeglicher Sicherheit, das Fehlen von Rechenschaft – all dies sind nicht isolierte Vorfälle – sie sind Teil einer breiten Strategie von Unterdrückung und Kolonisierung. So lange es keine Konsequenzen für diese Verbrechen gibt, werden sie weitergehen bis zur Eskalation.
Die Internationale Gemeinschaft, die USA, die EU, und auch die österreichische Regierung müssen ihre Verantwortung wahrnehmen für den Schutz der palästinensischen Menschen!
Wir fordern:
Sofortigen Waffenstillstand, ein Ende des Völkermords in Gaza, ein Ende der Kolonisierung, Besatzung und Apartheid
Ein Ende von Israels Straffreiheit – Sanktionen und Aussetzen des Assoziierungs -Abkommens zwischen EU und Israel
Das Recht des palästinensischen Volkes auf Selbstbestimmung – Gerechtigkeit, Gleichberechtigung, Freiheit – Anerkennung des Staates Palästina
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Sehr geehrte Damen und Herren!
Liebe Freundinnen und Freunde!
Wir wenden uns heute mit einer Bitte an Sie / Euch.
Wir (Frauen in Schwarz Wien) sind seit vielen Jahren Mitglied von ECCP – European Coordination of Committees and Associations for Palestine, mit Sitz in Brüssel. 44 Organisationen und Palästina Solidaritätsgruppen aus 19 EU Ländern sind in ECCP vertreten.
ECCP koordiniert politische Aktionen, Basiskampagnen und Debatten auf europäischer Ebene und zeigt auf, wie die EU trotz ihrer vielen verbalen Verurteilungen weiterhin israelische Unternehmen und Institutionen finanziert, die direkt an der Aufrechterhaltung des israelischen Apartheid-, Kolonial- und Besatzungsregimes beteiligt sind.
Zurzeit wird an einer Kampagne für die Aufhebung des Assoziations-Abkommens zwischen EU und Israel gearbeitet.
Nun zu unserer Bitte: ECCP finanziert alle Kampagnen aus (selbstgewählten) Mitgliedsbeiträgen und Spenden, und bittet dringend um Spenden. Wir von FiSW bestreiten unsere wichtigen Aktionen selbst aus kleinen Spenden, und haben neben einem symbolischen Mitgliedsbeitrag keine Möglichkeit mehr zu spenden.
Deshalb wenden wir uns an Sie / Euch alle mit der Bitte um Spenden für die wichtigen EU-weiten Aktionen von ECCP. Das Leid der Palästinenser*innen, die Besatzung, Kolonisierung, der Völkermord in
Gaza durch Israel muss ein Ende haben!
Besuchen Sie uns bei unserer nächsten Mahnwache am 28.12.2024, zwischen
14.30 und 16.00 Uhr am Graben /Ecke Kohlmarkt, um Spenden abzugeben oder
schreiben Sie uns eine Email, und wir senden Ihnen die Kontodaten von
ECCP zu.
Vielen Dank!
Wir wünschen Ihnen /Euch besinnliche, nachdenkliche, friedvolle Feiertage,
Dr. Angela Waldegg
Mary Pampalk