Leserbrief von Karl Hermreich, Benediktinermönch, an den Kurier
Zum Beitrag des Fremdautors Ariel Muzicant: „Doppelter Schock für Israel. Was dem Jüdischen Volk seit dem Hamas-Terror widerfährt.“
Ariel Muzicant verwendet wieder eine ursprüngliche Gräuelpropaganda, dass die Hamas am 7.Oktober Babys enthauptet hätte. Hätte Israel nur ein solches Foto, wäre es um die ganze Welt gegangen. Das ohnehin furchtbare Geschehen muss noch zu völliger Entmenschlichung gesteigert werden – so ist Terror!
Die „Selbstverteidigung“ des zivilisierten Staates Israel mit regulären Streitkräften hat bisher knapp 35.000 tote Bewohner Gazas gefordert, 70% Frauen und Kinder und von den Männern viele Lehrer, Hochschulprofessoren, medizinisches und humanitär tätiges Personal, Alte… Mehr als 60% des Wohnraums von allen Bewohnern ist zerstört…
„Eine Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts ist nur möglich, wenn BEIDE Bevölkerungsgruppen die Rechte der ANDEREN anerkennen“ schreibt er. Sind die Palästinenser vor dem Gesetz gleichberechtigt? Eine hohe Zahl ist und war immer in Administrationshaft ohne Anklage und Verfahren vor gleichwertigem Gericht mit dem Recht auf Verteidigung.
Land wird beschlagnahmt, Siedler fallen in palästinensische Gemeinschaften ein, brandschatzen, verwüsten Äcker und Pflanzungen, zerstören Eigentum, stehlen ihnen Tiere, töten (seit 7.Okt. 497!)) ohne Schutz von der israelischen Staatsmacht zu erfahren.
„Und was hat das Ganze mit Europa und den Wiener Festwochen zu tun?“ Menschenrechte haben immer mit uns allen zu tun !
„…den brachialen Hamasterror durch Anerkennung des nicht existierenden Staates (Palästina) zu belohnen.“ Nun, die österreichische Vertretung hat das leider nicht getan.
Aber, Herr Muzicant, Palästina hat vor der Staatsgründung von Israel schon bestanden und Palästinenser gibt es immer noch, auch wenn Sie ihnen den Vertriebenenstatus aberkennen wollen. Und die israelische Führung hat von Anbeginn alles getan, damit die Palästinenser zu keinem autonomen Staatsgebiet kommen und dieses ihnen von der UNO zugesprochene Gebiet illegal und bis heute fortdauernd besiedelt.
Solche Veröffentlichungen, Herr Muzicant, befeuern Antisemitismus und wenig freundliche Gefühle gegen Juden wie Sie, der Sie ja vor Eierwerfern in Österreich geschützt werden, der Sie sich der freien Rede erfreuen dürfen, die Sie anderen verwehren wollen, kein Beamteter verbietet Ihnen einen Auftritt oder versagt öffentliche Räume. Herr Omri Boehm hat keine feindseligen Gefühle geweckt, er hat für eine versöhnte Zukunft geworben.
Hirtenberg, am 13. 05.2024 Karl Helmreich