TERMIN – 9. März 2024, 15 Uhr
Graben/Ecke Kohlmarkt
1010 Wien
Der belagerte 365 Quadratkilometer große Gazastreifen, der schon seit fast 17 Jahren unter Israels totaler Blockade leidet, ist nur noch ein Schatten seiner selbst, voller Tod, Krankheit, Vertreibung, Hungersnot, Durst und Verzweiflung.
Laut UNO leidet jeder einzelne Mensch in Gaza an Hunger, ein Viertel der Bevölkerung ist ernsthaft vom Hungertod bedroht. Viele Menschen essen bereits Tierfutter, (auch das geht zu Ende) Gras, Blätter – das ist nichts anderes als Verhungern-lassen als Kriegswaffe…
Rund 1,9 Millionen Menschen wurden in den südlichen Teil vertrieben, wo sie unter unmenschlichen Bedingungen in Zeltlagern, unter Plastikplanen, in UNRWA-Schulen oder noch vorhandenen Spitälern in Hunger, Kälte, Angst und Unsicherheit zusammengepfercht leben müssen. Es ist längst eine humanitäre Krise – es fehlt an allem – an Essen, Wasser, Medikamenten, Treibstoff, Strom, warmer Kleidung, Decken; die hygienischen Bedingungen sind katastrophal, kaum sanitäre Anlagen sind vorhanden, tagelange Internetausfälle… Und es gibt keinen sicheren Platz vor Bombardierungen.
Noch schlimmer ist die Lage der noch im Norden oder Gaza Stadt Verbliebenen. Die wenigen Hilfsgüter, die Gaza passieren dürfen, werden kaum mehr in den Norden gelassen.
Die Zahl der Getöteten und Verletzten steigt von Tag zu Tag.
• Weit über 30.000 Tote, 70% davon Kinder und Frauen; über 70.000 Verletzte, die kaum mehr erstversorgt bzw. behandelt werden können, weil es an allem fehlt
• Israel warf seit 7. Oktober mehr als 65.000 Tonnen Sprengstoff auf den Gazastreifen ab (=mehr als die zweifache Sprengkraft der Atombombe, die im 2. Weltkrieg auf Hiroshima abgeworfen wurde)
• Über 70% des Stromnetzes in Gaza ist beschädigt
• Über 100.000 Wohneinheiten wurden durch Bombardierungen total zerstört
• 30 von 36 Spitälern sind wegen Zerstörung und Mangel bzw. nicht vorhandenem Strom, Medikamenten, med. Material etc. nicht mehr in Betrieb, die restlichen nur mehr teilweise in Betrieb; dazu weitere 53 Gesundheitszentren; 121 Ambulanzautos wurden angegriffen und zerstört
• 385 Schulen und Universitäten wurden schwer beschädigt, davon 93 total zerstört
• 145 Moscheen wurden vollständig zerstört, 243 teilweise bis schwer beschädigt
• 3 Kirchen wurden schwer beschädigt (darunter die drittälteste Kirche der Welt)
• Über 200 archäologische und antike Stätten wurden zerstört
• 134 Regierungsgebäude und öffentliche Einrichtungen wurden zerstört
• Bombardierung, Zerstörung von 16 Friedhöfen, Schändung von Gräbern und Leichen
• Zehntausende Patienten (Krebskranke, Dialysepatienten u.a.), können keine Behandlung mehr erhalten, für sie besteht das Risiko zu sterben
• neben Unterernährung, Hungersnot breiten sich infektiöse und epidemische Krankheiten immer mehr aus
• Besonders Babys und Kleinkinder sind akut gefährdet (335.000 Kinder in Gaza sind unter 5 Jahre alt). Vor allem Kinder sind schwerst traumatisiert.
• 50.000 schwangere Frauen und ihre Ungeborenen sind in Lebensgefahr (Mangelernährung, Stress, keine Anästhesie für Kaiserschnitte, keine Medikamente; Frühgeborene können nicht überleben), bereits 30% Fehlgeburten, Gebärende verbluten….
• mehr als 340 Getötete aus medizinischem Personal, über 350 Verletzte; 126 getötete Journalisten
• Mehr als 100 Ärzte, Pflegepersonal wurden verhaftet, 10 Journalisten wurden verhaftet; Gefangene in israelischen Gefängnissen werden gefoltert, geschlagen, misshandelt, erniedrigt, auch sexuelle Bedrohung und Gewalt, kein Kontakt zu Anwälten und Familie. Es gibt bereits 10 Todesfälle
Die Liste (Stand Ende Februar 2024) ist nicht vollständig, ändert sich leider täglich.
Am Morgen des 29. 2. verübte das israelische Militär ein grauenhaftes Massaker an Menschen, die auf Nahrungsmittel – Lieferungen warteten. Scharfschützen und Panzer schossen auf die Menge – 115 Tote, über 750 Verletzte.
Ein erster Schritt muss EIN SOFORTIGER DAUERHAFTER WAFFENSTILLSTAND sein, um diesem Völkermord Einhalt zu gebieten. Weiters fordern wir die österreichische Regierung, die EU, die Internationale Gemeinschaft auf, sich dafür einzusetzen, dass sofort, ohne Verzögerung ausreichend humanitäre Hilfe mit den dringend benötigten Gütern alle Menschen in Gaza erreicht. Die internationale Gemeinschaft muss Gaza/Palästina in seinem Bestreben um Freiheit, Gerechtigkeit, Selbstbestimmung und ein Leben in Würde unterstützen.
Weiterführende Links:
https://mondoweiss.net/; www.middleeastmonitor.com ; www.bip-jetzt.de ;
https://www.aljazeera.com/news/2024/2/29/heinous-deadly-israeli-attack-on-gaza-aid-seekers-condemned