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Gelungene Demo in Wien zum 74. Jahrestag der Nakba


15. Mai 2022

Anlässlich des 74. Jahrestages der anhaltenden Nakba/Katastrophe organisierten wir eine Kundgebung und Demonstration auf der Mariahilfer Straße. Zwischen 250 und 300 Personen nahmen an der gelungenen, zwischen den diversen Unterstützergruppen ausbalancierten Veranstaltung teil. Außerdem wurde die Demo dem Andenken an die von den IOF ermordete Journalistin Shireen Abu Akleh gewidmet. Die Stimmung und manche Reden waren teilweise sehr emotional und rührten einige zu Tränen. Dank des Zusammenspiels mehrerer Aktivist*innen war der Demozug koordiniert und die Demo verlief ruhig und organisiert.

Der Tod der Journalistin Shireen, aber vor allem die mediale Präsenz der auch für den westlichen Apparat schwer zu verteidigenden Repression gegenüber der palästinensischen Bevölkerung in den letzten Tagen hat zu einigen berührenden Momenten geführt. Die Rede von Helga Sulaiman von der steirischen Friedensplattform war hier sehr treffend, die nicht nur auf Shireen verwiesen hat, sondern an die Dutzenden getöteten palästinensischen Journalistinnen gemahnte.

Am Ende gab es mit einem Open Mic die Möglichkeit für zahlreiche Teilnehmer*innen aus Palästina und Österreich, ein Statement zu setzen. Das wurde gut aufgenommen. Weitere Redebeiträge behandelten die Missachtung der Neutralität durch die österreichische Regierung, die mit Israel auch in militärischen Belangen kooperiert sowie die Doppelstandards, die angelegt werden, wenn es um die Ukraine einerseits und Palästina andererseits geht.

Die lautstarken Slogans sorgten für viel Aufmerksamkeit von Außenstehenden, weil die Mariahilfer Straße ziemlich voll war. Die Flyer wurden sehr positiv angenommen und allesamt verteilt. Großes Highlight war ein echter mitgebrachter Sarg, der eine starke Symbolik hatte, besonders in Hinblick auf die Bilder der Beerdigung Shireens und die israelischen Prügelattacken.

Medien aus dem Ausland, unter anderen Al Jazeera und TRT, berichteten intensiv von der Demonstration, auch eye.on.palestine widmete der Demonstration ein Instagram-Posting (https://www.instagram.com/p/Cdk-HvMFHNS/).

Die österreichischen Medien, die ebenfalls in den Reden wegen ihrer Verbreitung israelischer Propagandalügen kritisiert wurden, berichteten überhaupt nicht – anstattdessen erschien ein Hetzartikel in heute, der die Veröffentlichung des Antisemitismus-Berichtes 2021 ausgerechnet zum Tag der Nakba als Anlass nahm, das anti-israelische Engagement der Palästina Solidarität Österreich als „besonders aggressiv-dämonisierend und von teils derbem Antisemitismus geprägt“ zu denunzieren.

Noch ist das zionistisch gepolte institutionelle Bollwerk zwar noch schwer zu durchdringen – doch ist es uns mit unserer Art und Weise, Palästina-Themen anzusprechen, gelungen, eine Stellungnahme abzugeben und gesellschaftlich zunehmend positiver wahrgenommen zu werden, besonders bei den jungen Generationen.

Palästina Solidarität Österreich