Site-Logo
Site Navigation

Gegen die Reinwaschung israelischer Verbrechen durch Kunst


30. September 2021

BDS: Offener Brief an Gemeinde Leibnitz – Protest gegen israelischen Botschafterbesuch bei Jazz-Festival

An Herrn Bürgermeister Leitenberger !
An den Gemeinderat von Leibnitz !

Im Rahmen des alljährlichen Leibnitzer Jazz-Festivals wird diesen Herbst ein Schwerpunkt „Israel“ gesetzt. Zu diesem Festival hat der israelische Botschafter in Österreich Mordechai Rodgold sein Kommen angekündigt.
Als BDS Austria, AktivistInnen einer weltweiten Kampagne, die sich für die Rechte der PalästinenserInnen einsetzt, protestieren wir gegen diesen Versuch der Reinwaschung Israels von den Verbrechen an der palästinensischen Bevölkerung. Israel will Kunst als ein Mittel missbrauchen, um sich als menschrechtlich und demokratisch sauberer Staat zu präsentieren.

2005 startete die israelische Regierung die Kampagne "Brand Israel". Zweck dieser Kampagne in den westlichen Ländern war und ist „das schöne Gesicht Israels“ zu zeigen. Kunst und kulturelle Darbietungen sollen die ethnischen Säuberungen an den Palästinensern, die gezielten menschenrechtswidrigen Tötungen in Gaza – dem größten Freiluftgefängnis der Welt – und massenhaften Inhaftierungen, auch von Kindern, den Landraub durch permanenten Siedlungsbau, den illegalen Mauerbau und die rassistische Gesetzgebung übermalen und übertönen.
Doch die Verbrechen des kolonialen Siedlerstaates lassen sich nicht übermalen und übertönen.

BDS – Boykott, Desinvestment und Sanktionen ruft zum kulturellen Boykott Israels auf, um die Rechte der PalästinenserInnen – wie ihnen in zahlreichen UN-Resolutionen und nach dem internationalen Völkerrecht zugeschrieben – einzufordern. Vorbild ist die einstige Anti-Apartheidkampagne gegen das rassistische Südafrika. Zahlreiche israelische und internationale KünstlerInnen, der berühmteste wohl Roger Waters von Pink Floyd, unterstützen die Kampagne.

Leibnitz ist bekannt als weltoffene Stadt an der südlichen Grenze von Österreich. 2015 hat sich Leibnitz gegenüber den Geflüchteten aus Syrien, unter ihnen auch ursprünglich aus Palästina 1948 Vertriebene, gastfreundlich gezeigt. Leibnitz hat womöglich aus der Geschichte gelernt. Krieg, Flucht und Vertreibung kennt das Grenzland aus sehr düsteren Zeiten.

Wir fordern den Gemeinderat auf, den Blick über die europäischen Grenzen hinaus zu setzen und die Menschen hinter den kolonialen Mauern zu sehen. Der Botschafter Israels, als Vertreter eines Siedlerstaates, der die einheimische Bevölkerung seit mehr als einem halben Jahrhundert ihrer Rechte beraubt und brutal unterdrückt, kann in Leibnitz nicht willkommen sein.

Wir fordern Sie auf, die Leibnitzer Bühne nicht für den Zweck der Reinwaschung von Verbrechen am indigenen Volk der PalästinenserInnen herzugeben!

BDS Austria