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Ausdrucksstarke Palästina-Demo in GRAZ


15. Mai 2021

Am 15.5.21 versammelten sich rund 400 Menschen in Graz, um gegen die seit 73 Jahren andauernde Vertreibung der PalästinenserInnen zu demonstrieren.

Am 15. Mai versammelten sich rund 400 Menschen in Graz, um gegen die seit 73 Jahren andauernde Vertreibung der PalästinenserInnen zu demonstrieren. Es war ein lautstarker und ausdrucksstarker Protest gegen Besatzung, Krieg, ethnische Säuberungen und Kolonialismus. Parolen wie “Save Sheikh Jarrah, Save Al-Kuds, Save Gaza, Save Palestine, Stoppt das Morden, Stoppt den Krieg, Freiheit für Palästina, Österreich, Österreich sei gerecht, Israel bricht das Völkerrecht und Kanzler Kurz – was machst du, Israel mordet und du stimmst zu” prägten Samstag Nachmittag die Grazer Innenstadt.

Zur Eröffnung sprach Franz von der Palästina Solidarität Steiermark. Er verwies auf die andauernden ethnischen Säuberungen und brandmarkte Israels Apartheidsregime. In seinem zweiten Teil am Hauptplatz machte er deutlich, dass Israel ist der Aggressor ist und sich die Palästinenser*innen seit Jahrzehnten gegen die Unterdrückung wehren. Die einzige Lösung für einen dauerhaften Frieden könne nur endlich das Ende der Besatzung sein. Christine, ebenfalls von der Palästina Solidarität Steiermark rezitierte das Gedicht “Höre, Israel” von Erich Fried, dessen Inhalt “Als wir verfolgt wurden, war ich einer von euch. Wie kann ich das bleiben, wenn ihr Verfolger werdet?……” nachwievor von trauriger Realität zeugt.

Am Hauptplatz drückte Joud, eine junge Palästinenserin, in ihrer Rede ihre tiefe Verbundenheit mit dem palästinensischen Volk aus. Sie erinnerte an die Nakba, bei der 1948 ihre Großeltern aus Nazareth vertrieben wurden. Sie selbst wuchs im Exil aus, konnte bis lang ihre Heimat Palästina noch nie wiedersehen. Ihre Rede war Zeugnis davon, wie das Leid, dass jedem*jeder einzenlen Palästinenser*in zugefügt wird, Trauer, Schmerz und Wut im gesamten Volk bedeutet.

Im Anschluss daran sprach eine Studentin, die in Graz aufgewachsen und deren Identität ebenfalls palästinensisch geprägt ist. Sie richtete einen dringlichen Appell vor allem an die Jugend, sich aus der Komfortzone herauszubewegen und sich nicht nur an diesem Tag, sondern dauerhaft für Gerechtigkeit in Palästina und in der Welt einzusetzen.

Wolfgang von Die Linke nutzte seine Redeworte dafür, um seine Solidarität mit den Palästinenser*innen und seinen Protest gegen die unfassbare Komplizenschaft der österreichischen Bundesregierung mit dem Staatsterrorismus ausdrücken. Er forderte Kanzler Kurz auf, umgehend die israelische Fahne von österreichischen Regierungsbehörden runterzunehmen und wieder zur verfassungsgemäßen Neutralität zurückzukehren. Gegen Ende wurde gemeinsam ein palästinensisches Lied gemeinsam gesungen, drei palästinensische Musiker spielten ein stimmungsvolles Klagelied. Zum Abschluss erklangen nochmals Freiheitsrufe über den Grazer Hauptplatz und eindrucksvoll wurde auf Arabisch geschworen, Al-Kuds und Palästina gegen den israelischen Kolonialismus zu verteidigen. Insgesamt war es eine gelungene Demo, mehrheitlich getragen von arabischen Geschwistern, solidarisch von vielen weiteren Jugendlichen mit verschiedenem Migrationshintergrund und auch Österreicher*innen.