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Mahnwache von Frauen in Schwarz (Wien)


10. Februar 2020

Samstag, 15. Februar 2020, von 14:30 bis 16:00 Uhr

Mahnwache: Graben / Ecke Kohlmarkt, 1010 Wien

 

Stopp den Enteignungen von palästinensischen Häusern und Geschäften in der Altstadt von Hebron/Al Khalil

Israels Apartheid am Beispiel von Hebron / Al Khalil:

  • Über 23 Checkpoints, mehr als 100 Absperrungen und Barrieren, gewalttätige fanatische Siedler machen das Leben der Palästinenser in Hebrons Altstadt zur Hölle.

  • Mehr als 850 israelische Siedler haben die Stadt von ca. 200.000 Einwohnern in eine Geisterstadt verwandelt. Ein Teil der Stadt (inkl. Altstadt, mit Shuhada Straße), genannt Zone H2, steht unter voller israelischer Militärkontrolle 

  • 42% der palästinensischen Häuser wurden enteignet

  • 77% der Geschäfte wurden zwangsweise geschlossen

  • Die israelische Armee verbietet seit 1994 Palästinensern die wichtigste Nord-Süd-Straße die historische Shuhada Straße zu benutzen (früher zugleich wichtigste Einkaufsstraße)

  •  Israels Behörden versagen systematisch dabei, gewalttätige Angriffe der Siedler auf Palästinenser zu verhindern. Kein Schutz der Palästinenser durch israelische Soldaten und Polizei – sie sehen den Siedlerangriffen schweigend zu. Sie schützen nicht einmal die palästinensischen Kinder auf ihrem Schulweg vor den Attacken der Siedler. Der einzige Schutz sind die Menschen von internationalen Friedensgruppen, wie Christian Peacemaker Teams, die die Kinder täglich begleiten.

Einst wurde die Altstadt von Al Khalil / Hebron mit der Schönheit des Basars von Damaskus verglichen. Längst sind die alten Häuser und Geschäfte dem Verfall preisgegeben. Ganz wenige Besitzer wohnen noch in ihren Häusern, und sind ununterbrochenen Repressalien ausgesetzt (Unter anderem schütten die Siedler Unrat und Abwasser in die engen Gassen oder Höfe). Ein Beispiel ist die palästinensische Rajab Familie: Vor einigen Jahren nahmen Siedler den zweiten und dritten Stock des Hauses der Familie in Besitz, trotzdem ein gerichtlicher Räumungsbefehl vorliegt. Sie attackieren ständig die palästinensischen Besitzer und werden sogar von Soldaten und Polizei beschützt!

Anfang dieses Jahres wurde bekannt, dass auf dem Gemüsemarkt, der Teil des alten historischen Basars ist, neue Häuser für israelische Siedler errichtet werden sollen. Enteignungen am laufenden Band. Die Einwohner Hebrons protestieren friedlich dagegen.

Erst Mitte November 2015 wurde die Altstadt Gegenstand dramatischer Restriktionen. Israelische Soldaten konfiszierten etliche Häuser im Tel Rumeida Stadtteil und hinderten die Einwohner daran, die Gegend zu verlassen oder zu betreten. Sie erklärten das Gebiet zur Militärzone, ähnlich wie auch in Teilen Ost Jerusalems. Die 50 Familien, die in Tel Rumeida leben, mussten sich bei den israelischen Behörden registrieren. Die neuen Vorschriften sind ein schwerwiegender Einschnitt ihrer Bewegungsfreiheit. Sie müssen seither strenge Sicherheitskontrollen über sich ergehen lassen, bei jedem Verlassen oder Eintreten in ihre Häuser.

Die israelische Menschenrechtsgruppe B’Tselem erklärte damals „diese Entwicklung als unmoralisch, drakonisch und realitätsfern“, und „sie erzeugt eine kollektive Bestrafung der Einwohner Hebrons, welche unschuldig verdächtigt, und gezwungen werden, ernsthafte Beeinträchtigungen ihres Alltagslebens zu erleiden.“

Ein Militärsprecher erklärte damals, die Maßnahmen seien eine Reaktion auf die zunehmende Gewalt, und zielen auf die Trennung der jüdischen und palästinensischen Bevölkerung der Stadt ab. die Pläne wurden als unbestimmte „Vorsichtsmaßnahmen“ bezeichnet, um „potenzielle Attacken in Zukunft in Grenzen zu halten und die Sicherheit und das Wohlbefinden der Israelis aufrecht zu erhalten“.

Al Khalils / Hebrons Altstadt – eine Geisterstadt

Statistiken können kaum die harte Realität des täglichen Lebens der Einwohner wiedergeben. Seit Jahren sind die Geschäfte und meisten Häuser der Shuhada Straße, des alten Basars und der unmittelbaren Umgebung per israelischer Zwangsverordnung geschlossen, viele längst dem Verfall preisgegeben. Tausenden Familien ist das Einkommen entzogen. Seit Jahren fühlen sich die Menschen unsicherer als je zuvor. Sie wissen nicht wann, wo oder was die Siedler oder Soldaten ihnen antun. Vor allem junge Palästinenser können jederzeit und an jedem Ort in Hebron angegriffen werden. Al Khalil / Hebron ist ein Einzelfall verglichen mit anderen Städten der Westbank. 30.000 palästinensischen Einwohnern (Zone H2, Altstadt) wird dadurch das Leben vehement erschwert.

Hebrons palästinensische Einwohner haben nun eine neue gewaltfreie Kampagne gestartet, das so genannte „Große Fajr“ (Dämmerungsgebet). Hunderte Menschen versammeln sich auf der Straße zum Gebet, um gegen Israels Besatzungsmaßnahmen zu protestieren, die sie am Besuch der Ibrahimi /Abraham Moschee hindern wollen.

Die Ibrahimi (Abraham) Moschee ist ein für Juden wie Moslems heiliger Ort. Der Überlieferung nach ist hier die Grabstätte der Stammväter Abraham, Isaak und Jakob. 1994 verübte der jüdische Siedler Baruch Goldstein einen Terroranschlag, bei dem er 29 betende Palästinenser erschoss, bevor er von Überlebenden erschlagen wurde. Sein Grab wird von jüdischen Siedlern verehrt, wie das eines Heiligen. Der damalige Präsident Yitzhak Rabin hätte die Siedlung Kiryat Arba, aus der Goldstein kam, schließen können, verhängte aber stattdessen eine monatelange Ausgangssperre über die palästinensischen Bewohner Hebrons.

 

GEGEN DIESE ANHALTENDE UNERTRÄGLICHE SITUATION RICHTET SICH DIE INTERNATIONALE SOLIDARITÄTSKAMPAGNE!

IN SOLIDARITÄT MIT DEN PALÄSTINENSISCHEN BEWOHNERN HEBRONS!

Besuchen Sie folgende Internetseiten für weitere Informationen:

www.btselem.org/hebron

www.youthagainstsettlements.org

www.facebook.com/media.yas/

www.cpt.org (Christian peacemaker teams)

 

 

 

www.ochaopt.org