12. Januar 2018, 19 Uhr, OKAZ – Österreichisch Arabisches Kulturzentrum, Wien
Freitag, 12. Januar 2018 19:00
OKAZ – Österreichisch Arabisches Kulturzentrum
Gusshausstraße 14/3, 1040 Wien
Diskussion
Vortrag und Buchpräsentation
Abraham Melzer: „Die Antisemitenmacher“
Wie die neue Rechte Kritik an der Politik Israels verhindert.
Mit einem Vorwort von Moshe Zuckermann (Verlag Westend)
In vielen europäischen Ländern und vor allem im deutschsprachigen Raum wird immer häufiger der Vorwurf “Antisemit” dazu benutzt, die Kritiker der Politik des Staates Israel zum Schweigen zu bringen. Wie instrumentalisierend und manipulativ der Umgang mit dem Begriff „Antisemitismus“ ist, wird spätestens dann klar, wenn es Kritiker Israels betrifft, die selbst einen jüdischen Hintergrund haben und manchmal Nachfahren von Familien sind, die von den Nazis verfolgt wurden. Es trifft Ilan Pappe, der zu den neuen israelischen Historikern gehört und mit dem Buch “Die ethnische Säuberung Palästinas” die Staatsgründung Israels in ein anderes Licht gerückt hat, es passiert Rolf Verleger, den Mitbegründer der jüdischen Gemeinde Lübeck und Autor von “Israels Irrweg” sowie viele andere jüdische oder nicht-jüdische Kritiker des Staates Israel: Räume werden auf Druck von Freunden Israels gekündigt und Veranstaltungen abgesagt.
In seinem Buch “Die Antisemitenmacher” setzt sich Abraham Melzer damit auseinander, wie mit dem Antisemitismusbegriff im Nachkriegsdeutschland umgegangen wird. Die Leser erfahren dabei auch viel über die Geschichte seiner Familie, sein Leben als deutscher Jude in der Bundesrepublik und seine Erfahrungen. Abraham Melzer möchte mit seinem Buch das Recht auf freie Meinungsäußerung verteidigen und klärend in die so wichtige Diskussion um den Antisemitismus in Deutschland eingreifen.
Abraham Melzer wurde 1945 in Samarkand (Usbekistan) geboren, wo seine Eltern nach der Flucht vor der Nazi-Verfolgung untergekommen war. Im Jahre 1948 wanderte die Familie in den neu gegründeten Staat Israel aus, wo Abraham Melzer die Grundschule besuchte. 1958 kehrte seine Familie nach Deutschland zurück. Melzer leistete jedoch 1968den Wehrdienst in der israelischen Armee ab. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland im Jahr 1970 stieg er in den Verlag seines Vaters ein. Im Jahre 1988 gründete er den Abi Melzer Verlag und die Zeitschrift “Semit”. Diese wurde ab 2013 als online-Zeitschrift, später als Blog fortgesetzt. 2016 gründete er den Cosmics Verlag. Politisch entwickelte sich Melzer, seiner eigenen Beschreibung zufolge, vom Zionisten, über den Nichtzionisten zum Anti-Zionisten.
Die Tatsache, dass die Stadt Frankfurt die Vorstellung des „Antisemitenmacher“ auf der Frankfurter Buchmesse zu unterbinden versuchte, zeigt deutlich, dass Melzers Kritik an der Instrumentalisierung des Antisemitismusbegriffs für die Einschränkung der Meinungsfreiheit zum richtigen Zeitpunkt kommt.
Eine Kooperationsveranstaltung von
Frauen in Schwarz (Wien)
Österreichisch-Arabisches Kulturzentrum (OKAZ)
Initiative Gaza Muss Leben
Österreich-Arabisches Begegnungszentrum
Gesellschaft für Österreichisch-Arabische Beziehungen (GÖAB)
Palästinensische Ärzte- und Apothekervereinigung Österreich