Solidaritätsaktivisten und Boote in israelischer Gefangenschaft
In einem neuen Akt der Piraterie hinderte die israelische Marine die zwei Boote der Solidaritätsflottille „Freedom“ daran, nach Gaza zu segeln. Etwa 35 Meilen vor der Küste Gazas griffen die israelischen Boote die Flottille an, kaperten die Boote und entführten sie zur Hafenstadt Ashdod.
Obwohl die israelische Aktion vorauszusehen war, ist die neue Gaza-Flottille ein Erfolg der Solidaritätsbewegung, die trotz aller von unterschiedlichen Staaten gestellten Hindernisse erneut Kurs auf Gaza nehmen konnte.
Die Gaza-Flottillen sind nicht nur ein Ausdruck der Solidarität mit Palästina und des Protests gegen die verbrecherische Gaza-Blockade. Sie entlarven auch jene Staaten, welche diese Blockade und die israelische Politik direkt und indirekt, aktiv oder durch Stillschweigen unterstützen. Die Selbstverständlichkeit, mit der im vorigen Sommer der israelischen Sabotage- und Terroraktionen gegen die Schiffe akzeptiert wurde, ist alarmierend und zeigt den Grad des moralischen Verfalls der europäischen Gesellschaften an. Dass Mittelmeerstaaten den Schiffen die Ausreise nach Gaza verboten, kann nur als eine Beteiligung an der Blockade interpretiert werden.
Dass dieses Mal die Flottille die Häfen verlassen konnte, war nur möglich, weil das Ziel geheim gehalten worden war. Es ist angesichts der jüngsten UNO-Debatten keine Überraschung, dass sich die USA und Europa Sorgen über eine mögliche Begleitung der Flottille von türkischen Militärschiffen machten. Eine völkerrechtswidrige Blockade und Piraterie ist nur durch die Zustimmung der Großen möglich.
Angesichts der jüngsten Eskalationen um Gaza und die Möglichkeit eines neuen israelischen Großangriffs sind solche Aktionen sogar von großer Bedeutung, um Kriegsgefahr zu bannen.
Das alles zeigt die Wichtigkeit von weiteren Versuchen, die Blockade über Gaza zu durchbrechen. Nur solche Aktionen, sei es über Meer- oder Landwege, können die öffentliche Aufmerksamkeit für die Gaza-Blockade und die israelischen Verbrechen erhalten.
In diesem Sinne rufen wie alle solidarischen Kräfte zur Teilnahme am „Großen Marsch nach Jerusalem“ auf, der am 30. März 2012 von den umliegenden arabischen Grenzen in Richtung Palästina starten wird. Ziel ist es, gegen die israelische Besatzung zu protestieren und für die Freiheit für Palästina aufzutreten.
Kampagne “Gaza muss leben”