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Filmabende im Amerlinghaus: Arnas Kinder


18. Mai 2011

In Gedenken an den am 4. April 2011 ermordeten
Juliano Mer-Khamis, Leiter des Freiheitstheaters im Flüchtlingslager von Jenin, Palästina

 

Filmabende im Amerlinghaus, Filmreihe Israel/Palästina Stiftgasse 8, 1070 Wien, 7. Juni 2011, 19:30

 

 

Arnas Kinder

 

Director: Juliano Mer-Khamis, Danniel Danniel

 

IL/NL/PS 2003, 84 Min., arab. und hebr. OF, engl. UT

 

Juliano wurde in Nazareth als Sohn einer jüdischen Mutter und eines palästinensischen Vaters geboren. Während der ersten Intifada betreibt die Mutter, Arna Mer, im Flüchtlingslager von Jenin ein Kindertheater, mit dem sie auf ihre Weise einen wertvollen Beitrag für die Kinder des Flüchtlingslagers Jenin liefert . Auch Juliano, der zu dieser Zeit als Schauspieler tätig ist, arbeitet bei dem Theater mit. Seine Parteinahme für die Palästinenser hatte ihm zuvor bereits eine Entlassung aus der israelischen Armee und eineinhalb Jahre Gefängnis eingebracht. Das Filmmaterial, das er von der Arbeit im Theater aufnimmt, wird er später in dem Film „Arnas Kinder“ verarbeiten, für den er 2002, während der zweiten Intifada, in das Lager zurückkehrt und die ehemaligen mittlerweile Kämpfer gegen die Besatzung geworden sind.

 

2006 eröffnet Mer-Khamis gemeinsam mit den Aktivisten Jonatan Stanczak und Dror Feiler das Projekt Freedom Theater Jenin. Als Schirmherr des Theaters fungiert Zakaria Zubaide, der einst selbst eines von Arnas Kindern gewesen ist und während der zweiten Intifada zum Anführer der Al-Aqsa-Brigaden in Jenin wurde.

 

Juliano Mer Khamis sah seine Identität als jüdischer Palästinenser nicht als Widerspruch und brach mit dem Konzept eines exklusiv jüdischen Staates, an dessen Stelle er ein friedliches Zusammenleben von Juden und Palästinensern setzen wollte. „Manche Menschen versuchen das zu verschleiern, indem sie es als Problem zwischen zwei Völkern darstellen, aber das ist nicht der Fall. Es geht hier nicht um Dialog oder Händchenhalten. Es ist ein politisches Problem einer Nation, die ein anderes Gebiet besetzt und ethnisch gesäubert hat.“ Er sah die Arbeit am Theater nicht als Alternative zum Widerstand gegen die Besatzung sondern al einen integralen Bestandteil davon: „Durch die Bühnenarbeit werden die Kinder gestärkt, sie werden selbstbewusster und sie lernen. Wir hoffen, dass diese Kinder die Kraft haben werden, die israelische Besatzung zu bekämpfen.“ Widerstand müsse auf allen Ebenen stattfinden…..“. (Bjarne Köller)

 

Veranstaltet von Frauen in Schwarz (Wien)

 

(www.fraueninschwarz.at)

 

In Kooperation mit dem Verein Kulturzentrum Spittelberg

 

(www.amerlinghaus.at)