2. Oktober 2010, Wien
Mahnwache der Frauen in Schwarz (Wien)
2. Oktober 2010, 14 bis 16 Uhr
Graben/Ecke Tuchlauben
Fokus auf Gaza
Die Frucht des Landes
Ein Abschiedslied an die guten alten Zeiten
von Dahlia Ravikovitch, herausgegeben im April 2009
Du fragst, ob wir genügend Kanonen haben
Sie lachten und sagten: mehr als genug
Und wir haben neue verbesserte Anti-Panzerraketen bekommen
Und Bunkerbrecher
Die doppelte Betonwände durchbrechen
Und wir haben Kisten voller Napalm und Explosive bekommen
In Hülle und Fülle
Ein Fest für die Seele, wie eine feine jahreszeitliche Delikatesse
Und vor allem – jene geheime Waffe
Über die wir nicht reden können.
Beruhige dich, Mann, der Geheimdienstoffizier
Und der C.O und der Chef der Grenzpolizei
Der auch Oberst ist in jener streng geheimen Kommandoeinheit
Alle sind instruiert nach dem Befehl: Geht!
Und alles leuchtet auf wie die Haut einer Schlange
Und wir erhielten Schokowaffeln auf jeder Basis
Und Grapefruitsaft und Sprudel
Und deshalb geben wir dem Terror nicht nach
Wir werden nicht nachgeben angesichts der Gewalt
Wir werden vor nichts nachgeben – egal vor was
Weil unsere Schlagstöcke nett und hart sind.
Gott, der uns aus den Nationen auserwählt hat
Tröstet mit Äpfeln
Den kämpfenden Arm der IDF
Und die eisernen Behälter und die mit frischen Explosivstoffen
Und die auch Bunker brechenden Bomben
Auch wenn dies nur inoffiziell ist
Bediene uns mit Burekas und Kuchen, O Frau des Hauses
Denn wir waren einst Sklaven in Ägyptenland
Aber nie wieder und löscht aus die Erinnerung an Amalek
Und wenn du ihn aufstöberst und falls du ihn vergeblich suchst
Gesegnet sei der winzige Kampf
Den ein Soldat in irgend einer Elite-Einheit plötzlich
Schlagen und das ganze blutige Chaos verursachen wird.
Aus niedriger Höhe schwebend.
Aus Collected Poetry von Dahlia Ravikowitch (israelische Dichterin und Friedensaktivistin)
( Aus dem Hebr.: Chava Bloch und Chava Kronfeld (WW Norton April 2009)
(dt. Ellen Rohlfs)