“Getrennte Vergangenheit – Gemeinsame Zukunft
Hindernisse und Perspektiven für eine gerechte Lösung”, Palästina-Solidaritätskonferenz in Stuttgart 26.-28.11.2010
Palästina-Solidaritätskonferenz in Stuttgart 26.-28.11.2010
“Getrennte Vergangenheit – Gemeinsame Zukunft
Hindernisse und Perspektiven für eine gerechte Lösung”
Der ungelöste Konflikt zwischen dem Staat Israel und den Palästinensern belastet alle Betroffenen in der Region und führte bereits zu mehreren Kriegen. Eine gerechte Lösung auf den Grundlagen des Menschen- und Völkerrechts scheint unerreichbar. (…)
Auf unserer Konferenz wollen wir den Ursachen für die unheilvolle Entwicklung im sogenannten Nahostkonflikt nachgehen. Wir wollen die Perspektiven der Ein-Staaten-Lösung untersuchen, die wir für das humanste und realistischste Modell halten. Als praktische Konsequenz wollen wir die Möglichkeiten diskutieren, von der Bundesrepublik aus den zivilen Widerstand der Palästinenser gegen Besatzung und Diskriminierung zu unterstützen. Dieser birgt unseres Erachtens die meisten Chancen auf dem Weg zu einer gerechten Lösung.
Schirmfrau der Konferenz: Felicia Langer Felicia Langer ist Rechtsanwältin und Menschenrechtsaktivistin. Ihr Mann Mieciu Langer hatte fünf Konzentrationslager durchlitten und war im Jahr 1945 bei Kriegsende gerade noch gerettet worden. Felicia Langer trat über viele Jahre in Israel für die Rechte der Palästinenser ein und setzt dieses Engagement auch von Deutschland aus weiter fort. Ihr Hauptanliegen ist immer ein gerechter und fairer Frieden zwischen Israelis und Palästinensern gewesen. Für dieses Ziel tritt sie heute noch mit demselben Engagement ein wie früher, sie hat zahlreiche Bücher geschrieben, die in viele Sprachen übersetzt wurden. Sie hält Vorträge, gibt Interviews, beteiligt sich an öffentlichen Diskussionen und vieles mehr.
Im Jahr 1990 erhielt sie für ihren Einsatz für die Menschenrechte den Alternativen Nobelpreis und im Juli 2009 das Bundesverdienstkreuz I. Klasse. Außerdem wurde sie mit dem Bruno-Kreisky- und dem Erich-Mühsam-Preis ausgezeichnet. Im Jahr 1998 wählte die israelische Zeitschrift „YOU“ Felicia Langer zu den 50 wichtigsten Frauen in den 50 Jahren des Bestehens des Staats Israel.
Referenten und Themen u.a.:
Ilan Pappe Israelischer Historiker und Professor, früherer Leiter des Historischen Instituts der Universität von Haifa, jetzt Leiter des Historischen Instituts der Universität Exeter/England. In Deutschland wurde er vor allem durch seine Studie “Die ethnische Säuberung Palästinas” bekannt. Weitere Veröffentlichungen sind unter anderem A History of Modern Palestine: One Land, Two Peoples, 2003, The Modern Middle East, 2005) “Die ethnische Säuberung in Palästina und das Rückkehrrecht der Palästinenser”
Ali Abunimah Palästinensisch-amerikanischer Journalist, Mitbegründer der mehrfach ausgezeichneten Nachrichten-Website Electronic Intifada und Autor des Buches „One Country: A Bold Proposal to End the Israeli-Palestinian Impasse. Er hat vor kurzem Beiträge zu Midnight on the Mavi Marmara: The Attack on the Gaza Freedom Flotilla and How it Changed the Course Of The Israel/Palestine Conflict und The Goldstone Report: The legacy of the landmark U.N. investigation of the Gaza conflict geschrieben. Ali Abunimah hat unter anderem Beiträge in The Guardian, Aljazeera, CNN und The Los Angeles Times veröffentlicht.
“Die Ein-Staat-Lösung als Perspektive für einen gerechten Frieden”
Mazin Qumsiyeh Palästinensischer Wissenschaftler und Professor, Menschenrechtsaktivist, Präsident und Koordinator der Anti-Apartheid-Mauer-Kampagne in Beit-Sahour, zurzeit lehrt er an den Universitäten Bethlehem und Birzeit). Er war früher an den Universitäten von Tennessee, Duke und Yale (USA) tätig. Er veröffentlichte mehrere Bücher, von denen das bekannteste Sharing the Land of Canaan: Human Rights and the Israeli-Palestinian Struggle ist. Derzeit arbeitet er an einem Buch über den zivilen palästinensischen Widerstand seit den Anfängen des zionistischen Projekts im 19. Jahrhundert bis heute.
“Ziviler Widerstand gegen Besatzung und Apartheid in Palästina”
Haidar Eid Dr. Haidar Eid ist Privat-Dozent für englische Literatur an der Al Aqsa-Universität in Gaza-Stadt. Er studierte in Südafrika und ist politischer Kommentator und Aktivist. Er ist Gründungsmitglied der One Democratic State Group, ODSG.
“Die aktuelle Situation in Gaza und die Parallelen des früheren südafrikanischen Apartheidssystems mit Israel”
Evelyn Hecht-Galinski Menschenrechts-Aktivistin, Publizistin und scharfe unabhängige, jüdische Kritikerin der israelischen Politik, die eintritt für einen gerechten Frieden in Palästina/Israel, bekannt für ihre klare Darstellung der israelischen Unrechtspolitik gegenüber den Palästinensern. Evelyn Hecht-Galinski tritt vehement gegen die Verunglimpfung der Israelkritiker als Antisemiten ein, die nur dazu dienen soll, israelische Menschenrechtsverletzungen zu vertuschen.
“Der Unterschied zwischen Anti-Zionismus und Anti- Judaismus und die Notwendigkeit auch in Deutschland den Staat Israel zu kritisieren”
Annette Groth Bundestagsabgeordnete und menschenrechtspolitische Sprecherin der Fraktion der Partei DIE LINKE im Bundestag), Annette Groth war als Bundestagsabgeordnete bei der Free Gaza Flotte gegen die Gaza-Blockade dabei, die am 31. Mai 2010 von der israelischen Armee gekapert wurde, wobei die israelischen Soldaten 9 Aktivisten töteten.
“Die Verantwortung der Deutschen gegenüber den Palästinenserinnen und Palästinensern und die deutsche Linke”
Jörg Lang (Rechtsanwalt, der sich seit 40 Jahren für die Rechte der Palästinenser einsetzt)
“Die deutsche Linke, der Holocaust und die Solidarität mit den Palästinensern (Erfahrungen seit den 60er Jahren)”
Rawiya Shanty Palästinenserin aus Galiläa, Gerichts-Psychologin, Psychotherapeutin und Aktivistin für die Rechte der Palästinenser, sie promoviert zur Zeit in Paris.
“Die Apartheidsgesetze gegen die Palästinenserinnen und Palästinenser innerhalb Israels und der Widerstand dagegen”
Norman Paech Emeritierter Professor für Völkerrecht, ehemaliger Bundestagsabgeordneter und außenpolitischer Sprecher der Partei DIE LINKE) Norman Paech war bei der Free Gaza Flotte gegen die Gaza-Blockade dabei, die am 31. Mai 2010 von der israelischen Armee gekapert wurde, wobei die israelischen Soldaten 9 Aktivisten töteten.
“Die Rolle des internationalen Rechts und die sich daraus ergebenden Handlungsmöglichkeiten in der Bundesrepublik vor allem im Bereich Rüstung und militärische Zusammenarbeit mit Israel”
Attia Rajab Bauingenieur und Aktivist für die Rechte der Palästinenser
Verena Rajab Journalistin und Aktivistin für die Rechte der Palästinenser
Die Künstler des Abendprogramms
Julianna Herzberg
Ihre schauspielerische Tätigkeit begann Julianna Herzberg bei der Compagnie „Les Ouvriers” in Avignon. Sie spielte unter anderem. in der Werkstatt der Kulturen Berlin und am Volkstheater Rostock. Zuletzt war sie am Theater Junge Generation in Dresden engagiert. Seit der Spielzeit 2007/2008 ist Julianna Herzberg festes Ensemblemitglied am Theater tri-bühne. Das Stück Reise nach Jerusalem basiert auf dem Reisetagebuch der Schauspielerin Julianna Herzberg, die im August 2006, während des 33-Tage-Krieges gegen den Libanon, nach Palästina reist, um einen Freund zu besuchen. Julianna Herzberg ist Mitglied des Palästinakomitee Stuttgart.
Samir Mansour
Samir Mansour wirkte als Tubist im syrischen Symphonie- Orchester mit und spielte im staatlichen syrischen Orchester für Arabische Musik die Oud. Samir Mansour nahm in Damaskus an vielen Radio- und Fernsehproduktionen für Oud und Gesang teil. Seine Kompositionen wurden vom algerischen Musiktheater und dem Kindertheater Damaskus aufgeführt. Er gründete in Deutschland das musikalische Ensemble „Layalina“ und führt seine eigenen Kompositionen mit Querflöte, Kanoun, Oud und arabischen Perkussion – Instrumenten auf. In Stuttgart leitet er auch den deutsch-arabischen Chor.