Vortrag von Dr. Mazin Qumsiyeh, Bethlehem
Freitag, 2. Juli 2010, 19.00
Österreichisch-Arabisches Kulturzentrum OKAZ
Gusshausstr. 14/3
1040 Wien
Die Apartheid-Mauer zieht sich durch das besetzte Westjordanland und trennt die Bevölkerung vom eigenen Leben. Die palästinensischen Bauern sind von ihren Äckern getrennt und können sie nicht bestellen. Sie können auch nicht zu ihren Verwandten zu Besuch in andere Städte oder Dörfer innerhalb des palästinensischen Gebiets fahren. Hunderte israelische Militärsperren verhindern die freie Bewegung der Palästinenser. Wo die Armee und die Mauer nicht sind, dort sorgen die israelischen Siedler dafür, dass das Alltagsleben der Palästinenser erschwert wird. Täglich werden junge Palästinenser erschossen oder verhaftet. Bei den wöchentlichen friedlichen Protestmärschen gegen die unmenschliche Mauer werden die Protestanten angeschossen oder mit Tränengas attackiert. Seit Beginn dieser friedlichen Demonstrationen vor 4 Jahren sind 30 Palästinenser und 3 internationale Aktivisten ermordet worden. Die Zerstörung von Kinderspielplätzen und Wohnhäusern in den Dörfern sowie das massive Ausreißen von Olivenbäumen ist an der Tagesordnung. Die Olivenölerzeugung ist für die Bauern oft die einzige Einnahmequelle.
Professor Mazin Qumsiyeh hat seine Lehr- und Forschungsarbeit als Genetiker, die er seit 28 Jahren an amerikanischen Universitäten führte, aufgegeben, und ist in seine Heimatstadt Bethlehem zurückgekehrt, um an der Befreiung des besetzten Palästina durch gewaltlose Protestaktionen, mitzuhelfen. Er lehrt an der palästinensischen Universität Birzeit.