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Kundgebung zum Gedenken an die „Nakba“


2. April 2010

8. Mai 2010, 15 Uhr, Stephansplatz, Wien

SOLIDARITÄT  MIT  PALÄSTINA !

 

Kundgebung zum Gedenken an die „Nakba“  – die Massenvertreibung der Palästinenser im Jahre 1948

 

8. Mai 2010, 15 Uhr, Stephansplatz, Wien

 

Der Tag des 14.Mai 1948 sah den Abzug der letzten britischen Truppen aus Palästina  und gleichzeitig die Gründung des Staates Israel. In den Monaten vor und nach diesem Tag (Dezember 1947 bis Dezember 1948) wurden vom israelischen Militär rund 800,000 Palästinenser aus ihrer angestammten Heimat in die Nachbarländer vertrieben und zu Flüchtlingen gemacht. Sie haben ihr Land nicht freiwillig verlassen, wie es die israelischen Regierungspropaganda der Welt jahrelang vortäuschte. Sie wurden zu einem grossen Teil gezwungen – durch Einschüchterung, Drohungen, Terror,  Vergewaltigungen, Tötungen, Massakern (Deir Yassin, Dawaymeh) – Hals über Kopf zu fliehen:

 

aus 531 Dörfern und 11 Städten, unter Zurücklassung ihres gesamten Hab und Guts: 296,000 ha Landes mit Feldern, Olivenhainen und Zitrusplantagen, 73,000 Wohnräumen, 7800 Läden und Werkstätten,  ihres Bestands an Vieh und Landwirtschaftsgräten, ihrer gesamten Bankguthaben im Werte bis zu 5 Millionen palästinensischen Pfunds.

 

Auf dieser Masse gestohlenem Privateigentums wurde Israel als exklusiv jüdischer Staat errichtet. Wie andere Kolonialstaaten entstand Israel auf dem Rücken der einheimischen Bevölkerung. Diese „ethnische Säuberung“ und die widerrechtliche Aneignung des palästinensischen Besitzes – ohne jegliche Entschädigung – war nicht nur ein tiefes Trauma für das palästinensische Volk und ein Verstoss gegen internationales Recht, sondern auch ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Die Rückkehr der Vertiebenen in ihre Heimat aufgrund der UNO-Resolution 194 wurde von Israel verweigert und von der internationalen Staatengemeinschaft nicht durchgesetzt.

 

Die Idee einer „Aussiedlung“ oder eines „Transfers“ der arabischen Bevölkerung Palästinas zugunsten einer massiven jüdischen Kolonisierung und eines mehrheitlich jüdischen Staates, lag in der Absicht des Zionismus seit seinen Anfängen Ende des 19.Jahrhunderts, wie aus zahlreichen Erklärungen zionistischer Führer, von Theodor Herzl, seinem Begründer, bis David Ben Gurion, dem ersten Premier Minister Israels, zu entnehmen ist.

 

Dessen ungeachtet, hatte Israel jahrelang versucht, die „Nakba“ aus dem öffentlichen Gedächtnis zu löschen, bis eine neue Generation  israelischer und palästinensischer Historiker aufgrund der seit 1978 zugänglichen Quellen, die Wahrheit über die damaligen Ereignisse ungeschminkt ans Licht brachte. Letzthin plant Israel ein Gesetz, das das öffentliche Gedenken an die „Nakba“mit hohen Strafen ahnden soll, – ein Verstoss gegen das Recht des palästinensischen Volkes seine Geschichte wachzuhalten.

 

Mit dem Jahre 1948 war die „Nakba“ nicht zu Ende. Seit dem sogenannten 6-Tage- Krieg von Juni 1967, der mit einer neuerlichen Vertreibung von 300.000 Palästinensern  und der Besetzung neuer Gebiete endete, geht sie täglich weiter – mit dem Bau einer Trennungs- mauer, die Israel quer durch palästinensisches Land zieht und mit der fortdauernden Enteignung palästinensischen Grund und Bodens in den besetzten Gebieten und in Ostjerusalem zugunsten jüdischer Siedler.

 

Wie lange noch duldet die internationale Staatengemeinschaft das menschenrechtswidrige Verhalten Israels ?

 

 

Unterschriften :

Gaza muss leben

 

Wer die Kundgebung unterstützen möchte sendet bitte ein mail an info@gazamussleben.at

 

Möchten Sie Genaueres  über die „ Nakba“ erfahren, lesen Sie :

 

Ilan Pappe, „Die ethniche Säuberung Palästinas“ (Verlag 2001.2007)