Logo
Site-Logo
Site Navigation

Filmabend & Ausstellung


15. Februar 2010

To Shoot an Elephant

Regie: Alberto Arce/ Mohammad Rujailah 112 Min.

Mittwoch 17. Februar 19:30
in der Galerie des Amerlinghauses
Stiftgasse 8, 1070 Wien

“To shoot an elephant” wurde während der “Operation gegossenes Blei” aufgenommen, als Israel von 27.12.2008 bis zum 18.01.2009 21 Tage den Gaza-Streifen angriff.

To Shoot an Elephant

Regie: Alberto Arce/ Mohammad Rujailah 112 Min.

Mittwoch 17. Februar 19:30

 

Im Gegensatz zu herkömmlicher Kriegsberichterstattung sieht man keine Kämpfer im Kugelhagel. Keine Panzer und keine Kampfflugzeuge. Alberto Arce zeigt, begleitet und geführt von Muhammad Rujailah, vor allem die Arbeit der Rettungskräfte im Gaza-Streifen, aber er besichtigt auch Häuser, die mit Phosphor-Granaten beschossen wurden, zeigt die teilweise zerstörte Islamische Universität und das Leid der Bevölkerung.

Die Bilder des Films kann man nicht einfach abschütteln, nachdem man ihn gesehen hat. In ihrer Nüchternheit wirken sie nach. Was er dokumentiert hat lässt den Außenstehenden begreifen, wieso sich immer wieder Palästinenser in Israel in die Luft sprengen, wieso immer wieder in Hütten zusammengebastelte Raketen in Richtung Israel abgefeuert werden. Ob das nun die Zivilisten sind, auf die geschossen wird, während sie versuchen, eine Leiche zu bergen oder die Angehörigen einer Toten, die bei der Beerdigung von Scharfschützen beschossen werden, sie alle sind verzweifelt und wütend.

Auch ansonsten gilt internationales Recht wenig. Sanitätern wird der Zugang zu Opfern verweigert, sie werden von Panzern, Kampfjets und Scharfschützen beschossen. Nicht immer endet dies so glimpflich, wie im Film dokumentiert, mit einem Treffer im Bein oder Schnittwunden im Gesicht.

 Alberto Arce wurde für “To shoot an elephant” im Rahmen des Festival dei Populi, einem internationalen Dokumentationsfilm-Festival zum innovativsten Filmemacher gekürt.

  

Ausstellung

Guernica – Gaza

Photographie, Zeichnungen & Dokumentation

Ziele der Ausstellung Guernica-Gaza sollen sein, die Möglichkeiten und die Notwendigkeit verstärkt engagierter und gegenwartsbezogener Kunst und Dokumentation in geeigneter Weise zu beleuchten. Sie soll in Solidarität mit den unterdrückten und angegriffenen Klassen und Völkern die Stimme erheben für Gerechtigkeit, Unabgängigkeit und Selbstbestimmung, gerechten Frieden und Völkerverständigung und -freundschaft. Sie will aufrufen, gegen Zerstörung durch koloniale Angriffkriege und verbrecherische Kriegsführung wie die gegen Guernica und Gaza aktiv zu werden. Nicht zuletzt soll ein Ort für die Dokumentation und für das Gedenken hergestellt werden, der mit Bildern des tiefen Leids und des denkwürdigen Widerstandes der Bevölkerung beider durch imperialen Terrorkrieg verbrannter und zerstörter Städte und Völker würdigt. Dabei sind diese Orte zugleich Mahnmale von aufrüttelnder Bedeutung für das Gewissen der Menschheit und für ihren Widerstand, der war, ist und bleiben wird.

Gaza

Die Aggression gegen die seit 2007 unter völliger Blockade lebende Bevölkerung des Gaza dauerte vom 27.12.2008 bis zum 18.01.2009. In den ersten zwei Tagen allein wurden 300 Bombenangriffe geflogen. Soziale und Bildungseinrichtungen, Infrastruktur zur Wasser- und Nahrungsmittelversorgung wurden zerstört. In dicht besiedelten Gebieten setzte die israelische Armee unter anderem weißen Phosphor, DIME Bomben, Flechettes, sowie (abgereicherte) Uranmunition und modernste optische Technologien ein. Männer, Frauen und Kinder wurden verschleppt, gefangengenommen und misshandelt, gezielt erschossen, ermordet. Der über drei Wochen dauernde Massenmord forderte 1444 Todesopfer, darunter 460 Kinder. Fehlende Medikamente und Nahrungsmittel durch die andauernde Blockade und die hermetische Abriegelung aller Grenzen, sowie die zerstörte Wasserversorgung machen das (Über-)Leben der Bevölkerung des Gaza immer schwerer. Der Krieg Israels hinterlässt seit Jahrzehnten eine traumatisierte, mittellose Bevölkerung.

Veranstaltet von AK Süd-Nord http://aksuednord.org