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Internationale Aktionstage gegen den Bau der Apartheid Mauer


4. November 2009

Mahnwache der Frauen in Schwarz (Wien),Samstag,7. November 2009, 14 bis 16 Uhr Pestsäule am Graben, 1010 Wien

Mahnwache der Frauen in Schwarz (Wien)

 

Samstag,7. November 2009, 14 bis 16 Uhr Pestsäule am Graben, 1010 Wien

 

„Wie die Berliner Mauer fiel, so muss die Mauer in Palästina fallen!“

 

Am 9. November 1989, vor genau zwanzig Jahren, ist die Berliner Mauer gefallen.  Dieses Ereignis wurde als Sieg der freien Welt gefeiert.

 

Heute jedoch unterstützen dieselben Mächte den Bau der Mauern, die palästinensisches Land zerstören.

 

Vor fünf Jahren, im Juli 2004, hat der Internationale Gerichtshof den Bau dieser Mauern für illegal erklärt, deren Abriss befohlen und angeordnet, alle gegenteiligen Anweisungen mit sofortiger Wirkung aufzuheben.  Der Internationale Gerichtshof wies die internationale Gemeinschaft auf ihre Verpflichtungen hin, jegliche Hilfe oder Unterstützung für einen Mauerbau zu unterlassen.  Bisher hat die internationale Gemeinschaft jedoch keinerlei Anstalten gemacht, dieses Urteil auch durchzusetzen.

 

Diese Heuchelei muss ein Ende haben.

 

Gaza ist seit 15 Jahren von Mauern und Stacheldraht umringt und von der Außenwelt isoliert.  Im Westjordanland beschlagnahmt Israel durch die Mauer palästinensisches Land und lebenswichtige Wasserresourcen.  Dieser Verlust und der der Bewegungsfreiheit hungert das Volk aus.  Etwa 15% der Bauern in Gaza werden an der Arbeit auf ihren Feldern gehindert, während Brunnen und rund 50% der Viehställe und die damit verbundenen Gewerbebetriebe im östlichen Teil von Gaza zerstört wurden.  

 

Im Westjordanland durchschneidet die Apartheid-Mauer die „Bantustans“ von heute.  Sie verläuft um ständig wachsende jüdische Siedlungen, trotz der verlogenen Reden vom Siedlungsstopp.  Auf diese Weise wurden 78 palästinensische Dörfer durch den Mauerbau isoliert.  Jerusalem wird durch die Mauer und Siedlungen isoliert und vom Westjordanland abgeschnitten.  Mehr und mehr Häuser der Palästinenser/innen werden zerstört oder von Siedlern übernommen.

 

Die internationale Gemeinschaft legt darüber einen Schleier des Schweigens.  Es ist eine weiter Nakba (die Vertreibung der Palästinenser/innen in 1948).

 

Deshalb wächst der palästinensische Widerstand gegen die Mauer. Es finden wöchentlich in verschiedenen Ortschaften des Westjordanlands gewaltfreie Protestkundgebungen statt.  Beim Versuch dieses „gefährliche Phänomen“, wie es genannt wird, zu unterbinden, geht die Besatzungsmacht zunehmend mit Gewalt dagegen vor – insbesondere gegen junge Menschen.  Innerhalb eines Jahres wurden sechs Personen von Soldaten getötet, hunderte verletzt und einige Dutzend in ihren Dörfern verhaftet.

    

Gaza hat noch Schlimmeres erlebt.  Außer der seit Jahren verhängten Blockade und Belagerung kam es im Dezember 2008-Januar 2009 zu einem verheerenden militärischen Angriff der israelischen Armee.  Mehr als 1.500 Palästinenser/innen wurden dabei getötet und Tausende schwer verletzt, der schmale Küstenstreifen wurde verwüstet.  Menschenrechtsorganisationen berichten von Kriegsverbrechen.  Der Gazastreifen ist das größte Freiluftgefängnis mit zigtausenden von hungernden, armen, traumatisierten Menschen, die kaum Lebensmittel, Wasser, Medikamente und kein Baumaterial  erhalten, um ihre zerstörten Häuser wiederaufzubauen.  

 

In seinem Kampf sollte die palästinensische Bevölkerung nicht allein gelassen werden!