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Erneute Konfrontationen um die Aqsa-Moschee


27. Oktober 2009

Israelische Polizei stürmt die Moschee und verhängt Blockade

Neue Konfrontationen brachen am 25. Oktober in Jerusalem aus. Im Hintergrund steht erneut ein Aufruf  einer extremistischen jüdischen Organisation namens „Verein für Menschenrechte am Tempelberg“ [sic!] an „alle Juden,  die Aqsa-Moschee zu stürmen, um „jüdische Rituale am Tempelberg zu verrichten“. Als die Nachricht von diesem Aufruf eintraf, versammelten sich die Jerusalemer zur Gebetszeit massiv, um die Moschee vor einer eventuellen Erstürmung durch jüdische Extremisten zu beschützen. Die Mobilisierung verwandelte sich in eine Protestaktion gegen die wiederholten Provokationen der jüdischen Extremisten, die das langfristige Ziel haben, den „Dritten Tempel“ an der Stelle der Aqsa-Moschee zu bauen.

 

Zahlreiche Einheiten der israelischen Polizei stürmten das Areal und beschossen die Menge mit Gummigeschossen und Tränengas. Sie evakuierten das Areal gewaltsam, wobei sich eine unbekannte Zahl an Jugendlichen in der Aqsa-Moschee und im Felsendom verschanzte.

 

Der Zugang zur Moschee wurde blockiert, was es erschwerte, die Verletzten zu bergen. Die Polizei reagierte mit eiserner Faust auf die Proteste, die in der gesamten Altstadt Jerusalems aufflammten. Dutzende Palästinenser wurden verhaftet.

 

Die israelische Polizei begründete die gewaltsame Stürmung des Areals mit Steinwürfen seitens der Jugendlichen. Augenzeugen, darunter die Al-Jazeera-Korrespondentin in Jerusalem, betonten hingegen, dass die Provokationen von der israelischen Polizei ausgegangen seien.

 

Arabische politische Aktivisten und Zivilgesellschaftsorganisationen werfen der rechten israelischen Regierung vor, die Ziele jüdischer Extremisten zu verfolgen und einen jüdischen Vorposten im Aqsa-Areal errichten zu wollen. Dazu sollen die Extremisten zu Aktionen ermutigt und bei diesen geschützt werden. Der Staat scheint gewillt zu sein, jeden Widerstand der Palästinenser gewaltsam zu brechen, um neue Tatsachen in Jerusalem zu schaffen.

 

Das ist die zweite Eskalation um die Aqsa-Mosche innerhalb von drei Wochen. Arabische Aktivisten, die in der Moschee ausharren, werden von der israelischen Polizei belagert. Es werden Solidaritätsaktionen und Mobilisierungen im ganzen Land erwartet.

 

Initiative „Gaza Muss Leben“

Wien, 26.10.2009