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Flüchtlingslager im Libanon: Reisebericht mit Diashow


4. September 2009

präsentiert vom Österreichisch-Arabischen Kulturzentrum (OKAZ,
Freitag, 11. September 2009, 19:00 Uhr, OKAZ, Gußhausstraße 14 / 3, 1040 Wien

 
Wann?

 

 

Freitag, 11. September 2009, 19:00 Uhr, OKAZ, Gußhausstraße 14 / 3, 1040 Wien

 

 

 

Von Mitte August bis Anfang September führte Solidaritätsorganisation SUMUD einen Voluntariats-Einsatz im südlibanesischen Flüchtlingslager Ein al-Helweh durch. SUMUD – das arabische Wort für Standhaftigkeit – ist eine internationale Organisation, die freiwillige Arbeitseinsätze in Hilfsprojekten mit politischer Solidarität verbindet. Mehr zu SUMUD auf www.sumud.org.

 

 

 

Österreichische Teinehmer am Projekt von SUMUD berichten über ihren Einsatz im Lager, über das Land und über ihre Treffen mit den politischen Kräften.

 

 

 

Projekt: Aufbau eines Kulturzentrums

 

 

Gemeinsam mit der libanesisch-palästinensischen Organisation “Nashet” arbeiteten die Aktivisten von SUMUD im Flüchtlingslager von Ein al-Helweh am Wierderaufbau eines Jugendzentrums. Das Zentrum soll hauptsächlich dem Schulausfall und seinen Folgen entgegenwirken, Kurse sollen angeboten werden. Freiwillige, die künftig das Lager besuchen, sollen hier auch Unterkunft finden. So kann auch ein kultureller Austausch zwischen jungen Europäercinnen und Palästinenser/innen stattfinden, aus der ein besseres Verständnis für die Palästinensische Sache gewonnen werden kann.

 

 

Hintergrundinformation zur Lage der palästinensischen Flüchtlinge im Libanon:

 

 

Offiziell leben schätzungsweise 400.000 registrierte palästinensische Flüchtlinge im Libanon – die tatsächliche Anzahl ist wesentlich größer. Die meisten leben in zwölf Flüchtlingslagern. Sie leiden unter Bedingungen, die noch schlimmer sind als die Situation für die Flüchtlinge in vielen anderen Ländern, viele von ihnen leben unter der Armutsgrenze, und die libanesische Regierung begrenzt ihre Rechte massiv. So ist es zum Beispiel verboten, einer Vielzahl an Berufen nachzugehen, und es ist nicht erlaubt, eigenen Besitz zu erlangen. Am schlimmsten steht es um die Bildung junger Palästinenser/innen: Seit den Oslo-Abkommen ist die Hilfe durch die UNRWA (die UN-Einrichtung für die palästinensischen Flüchtlinge) stetig gefallen, es gibt immer weniger Lehrer, die Infrastruktur verfällt und der Universitätsbesuch wird für die meisten Menschen zu einem unerreichbaren Traum.

 

Das Flüchtlingscamp ‘Ein el-Hilweh liegt nahe Saida und ist das größte Lager im Libanon. Offiziell leben hier 45.000 Flüchtlinge. Die libanesischen Autoritäten erzwingen eine wirtschaftliche, soziale und politische Blockade um das Lager, verbunden mit einer Politik der Entvölkerung. Die Einwohner leiden zusätzlich unter Konflikten, die von Zeit zu Zeit zwischen verschiedenen politischen und religiösen Gruppen des Lagers entstehen.

 

Die Jugend des Lagers sieht sich isoliert, kriminalisiert und jeder Zukunft beraubt: Ihre Hoffnung auf eine gerechte Lösung der Flüchtlingsfrage (das Recht auf Rückkehr) schwindet mehr und mehr.