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Protest wegen des geplanten Tel Aviv-Strands in Wien


20. April 2009

Brief an den Wiener Bürgermeister

 

Herrn
Dr. Michael Häupl
Bürgermeister der Stadt Wien

 
Rathaus
1010 Wien                                                                             

 

Wien, 2009.04.12
 
 
Sehr geehrter Herr Bürgermeister!

 
 
Mit großem Unverständnis nehme ich zur Kenntnis, dass die Gemeinde Wien, anlässlich der 100 Jahr Feiern nebst einer grandiosen Party in Tel-Aviv, auch für den “Tel-Aviv Strand” am Donaukanal aufkommen wird.. Es soll sogar Sand aus Israel angekarrt werden.

In Zeiten wie diesen, wo an allen Ecken und Enden gespart werden muss, setzt die Gemeinde Wien –  es kursieren Beträge von hundert Tausenden Euros – im wahrsten Sinne des Wortes  in den Sand.

Was gibt es da überhaupt zu feiern? Ist Ihnen bekannt, dass Tel-Aviv zum großen Teil auf zerstörten, dem Erdboden gleichgemachten palästinensischen Dörfern gebaut wurde?

Tel-Aviv mag feiern – aber bitte was hat das mit uns zu tun – warum sollen wir Steuerzahler dafür aufkommen?

Wie erklären Sie uns das? Viele Menschen sind darüber empört.
Wer kein Geld für Festlichkeiten hat, muss eben darauf verzichten. Diese Feierlichkeiten sind unpassend und geschmacklos.

Tel-Aviv feiert während die palästinensische Bevölkerung von der israelischen Besatzungsmacht schikaniert, gettoisiert, belagert, wirtschaftlich stranguliert, ein palästinensischer Staat verweigert wird, Gaza in Schutt und Asche liegt und die Trauer über die vielen Toten des letzten Gaza-Kriegs noch nicht verebbt ist.

Wie lange müssen die PalästinenserInnen noch für die Verbrechen an den Juden bezahlen. Sie haben absolut nichts mit dem Holocaust zu tun. Wir haben nicht nur Verantwortung für Juden, sondern auch für die PalästinenserInnen. Oder sind sie Menschen zweiter Klasse?
Wenn Sie schon so viel Geld übrig haben, sollte es nicht besser für die Opfer des von Israel veranstalteten Gaza-Kriegs verwendet werden? Israel zerstört regelmäßig die Lebensgrundlagen und Infrastruktur der palästinensischen Bevölkerung, vertreibt nach wie vor Memnschen, hält über 10.000 PalästinserInnen, darunter hunderte Jugendliche, fast noch Kinder, gefangen, auch in  endloser “Administrationshaft” ohne Anklage, ohne Beweise, baut die Siedlungen und Mauer völkerrechtswidirg weiter, etc. etc.

Wie lange wird das noch geduldet, wie lange wird da noch weggeschaut?

Ich erwarte mir eine Erklärung und verbleibe

 
mit freundlichen Grüßen,

 

Waltraud Schauer

Friedensaktivistin