von Mmag.Peter Melvyn für “Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost” (Österreich)
Paula Abrams-Hourani (“Frauen in Schwarz”(Österreich)
An den Herrn
Bürgermeister der Stadt Wien
Dr.Michael Häupl
Rathaus
1010 Wien
31.März 2009
Sehr geehrter Herr Bürgermeister!
Wie wir aus dem “Falter” und der “Presse” vom 6.März entnehemen, soll von Mai bis September “am Donaukanal gegenüber dem Flex ein ‘Tel Aviv-Strand’ aufgeschüttet werden, samt einer nachempfundenen Skyline der Mittelmeermetropole”.
Wir nehmen an, dass dieses Projekt durch die israelische Botschaft finanziert wird, wahrscheinlich aus dem 2 Millionen Dollar Fond, den das israelische Aussenamt für kulturelle Aktivitäten in verschiedenen Ländern bereitstellt, mit dem Zweck das seit der Gaza-Offensive international schwer angeschlagene Image Israels zu verbessern. Ob dies nach der Zerstörung von Gazas Infrastruktur, von tausenden Wohnhäusern, 1417 getöteten Einwohnern, davon 926 Zivilisten (darunter 313 Kindern und 116 Frauen) ohne weiteres möglich ist, sei dahingestellt. Wir sind erstaunt, dass die für Kultur zuständige Abteilung der Gemeinde Wien, wohl unüberlegt, sich zur Mitarbeit – denn sie stellt ja den Platz zur Verfügung – an einem so geschmacklosen und, den Opfern gegenüber, pietätlosen Projekt hergibt. Würde, im Gegenzug, auf den Ufern des Donaukanals ein “Gaza-Strand” mit der zerbombten Skyline Gazas von der Gemeinde Wien genehmigt ? Wohl kaum. Kann man wirklich so tun, als ob es sich um einen Staat wie die Schweiz oder Norwegen handelt, und nicht um einen, dessen Armee noch vor wenigen Monaten Kriegsverbrechen beging ? Wir protestieren daher schärfstens gegen dieses Projekt und bitten Sie, sehr geehrter Herr Bürgermeister, diesem Unfug Einhalt zu gebieten.
Mit freundlichen Grüssen,
Mmag.Peter Melvyn (Karlsgasse 7/2, 1040 Wien) für
“Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost” (Österreich)
Paula Abrams-Hourani (Kirchengasse 24, 1070 Wien) für
“Frauen in Schwarz” (Österreich)